Im eigenen Tempel ankommen

 

Unsere Körper sind nicht bloß biologische Hüllen, sondern sie sind heilige Orte, in denen unsere Erfahrungen, Gefühle und unser Bewusstsein manifestiert sind.

Mitten in der Herbstzeit sollten wir dem Körper eine besondere Beachtung schenken. Denn wie wir unsere Kraft von außen, dem aktiven Leben ins warme und gemütliche zuhause ziehen, genauso sollten wir bewusst in unserem Körper – unserem Tempel ankommen. Der Herbst erinnert uns daran, innezuhalten und unsere innere Welt zu erkunden. Während die Blätter fallen und die Natur sich zurückzieht, können auch wir uns auf eine Reise in den eigenen Tempel begeben.

In vielen spirituellen Traditionen und Weisheitslehren wird der menschliche Körper als Tempel betrachtet, der es uns ermöglicht, die physische Welt zu erleben und spirituelles Wachstum zu erfahren.

Jede von uns wurde als Frau geboren! Und das bedeutet, dass unser Körper -wie unterschiedlich er von außen aussehen mag, in seinem Inneren die gleiche Schwingung und gleiche Gesetzmäßigkeiten gelten.

Ich muss an dieser Stelle gleich schreiben, dass es gibt keine magische Pille, die uns Weiblichkeit verleiht. Die Mädchen wurden über viele Jahre in diesen Prozess begleitet, wie sie mit ihrem Körper und ihrer Energie umgehen können. Es ist ein Weg der Selbstbeobachtung und Selbstliebe, der uns zu unserem Tempel führt.

Leider ist die westliche Welt sehr nach männlichen Prinzipen geprägt, so dass weibliche Eigenschaften bei Mädchen von klein auf darauf als unwichtig angesehen werden. Es wird alles dafür gemacht, dass dem Verstand, der Logik, dem Kongruenzdenken …

So sind wir ständig von Ablenkungen, Aufgaben und Gedanken über die Vergangenheit und die Zukunft umgeben. Wir neigen dazu, in Gedankenspiralen gefangen zu sein, die sich oft um Selbstkritik, Sorgen und Stress drehen.

Da gibt es eine Grundregel: Dort wo unsere Aufmerksamkeit ist- dort ist unsere Energie!

So ist es für die meisten Frauen vollkommen normal im männlichen Energiefluss zu leben, bis sie spätestens hormonelle Schwierigkeiten, PMS, Auswucherungen in der Gebärmutter oder sonstige Frauenkrankheiten erleiden.

Jeden Tag, in dem wir nicht zum großen Teil aus unserer weiblichen Energie leben zerstören wir unseren wunderschönen Tempel.

Deshalb möchte ich dich in diesem Monat einladen deinen Tempel zu betreten und in zu bewohnen.

Anders als in den anderen Monaten, in dem ich alle Praktiken auf einmal mit euch teile, möchte ich diesen Monat es Stück für Stück machen.

1. Übung, die uns durch den ganzen Monat begleitet:

 

Was fühle ich in meinem Körper.

Es ist die wichtige Aufgabe zu lernen, zu Beginn immer wieder die Aufmerksamkeit in den Körper zu lenken und später im ständigen Kontakt zu sein, um die eigenen Bedürfnisse und Wahrnehmungen zu spüren.

Stelle dir im Laufe des Tages 5- bis 7-mal die Frage:

Was fühle ich in meinem Körper.

Spüre in diesem Moment, wo sich in deinem Moment ein angenehmes und entspanntes Gefühl im Körper befindet. Welche Körperteile sind angespannt? Zu welchen Körperteilen hast du überhaupt kein Gefühl?

Wenn es irgendwo Spannungen gibt, entspanne diesen Bereich bewusst. Bewege deinen Körper oder ändere deine Körperhaltung, in dem du deine Schultern aufrichtest oder deinen Bauch entspannst.

Spüre was braucht dein Körper jetzt? Was würde dir jetzt guttun?

Erlaube dir 5-7 Sekunden nachzufühlen und deine Aufmerksamkeit in den Körper zu lenken.

Anschließend kannst du weiter deinen Aufgaben nachgehen. Versuche die Verbindung zum Körper noch etwas mitzunehmen.

Mache diese Übung an verschiedenen Orten und Zeiten: zu Hause, bei der Arbeit, beim Spazierengehen, in der Warteschlange im Supermarkt, wenn du dich mit jemanden unterhältst.

Mit der Zeit wirst du lernen, im ständigen Kontakt mit deinem Körper zu sein, deine Bedürfnisse zu fühlen und aus diesem weiblichen Zustand zu leben.

 

Ich werde dich in der Telegramm Gruppe täglich mit dem Satz „Was fühlst du in deinem Körper“ dran erinnern und wenn du die Mitteilung liest, nehme dir diese 5-7 Sekunden Zeit, um zu fühlen und den Bedürfnissen nachzugehen.

 

Zweite Übung, die immer ergänzt wird

Nun sind ein paar Tage vorbei und ich möchte dich einladen deine Sinne bewusst wahrzunehmen.

Unsere Sinne sind die Brücke zwischen unserem Körper und unserer Umwelt. Sie ermöglichen es uns, physische Empfindungen und äußere Reize wahrzunehmen.

Die Sinne tragen dazu bei, dass wir uns im gegenwärtigen Moment präsent fühlen. Wenn wir unsere Sinne bewusst einsetzen, können wir uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren und die Gedanken, die uns oft aus der Gegenwart ziehen, reduzieren.

In unserer heutigen, visuell geprägten Welt sind wir oft geneigt, unseren Sehsinn überzubetonen, während die anderen Sinne unterfordert bleiben. Das kann dazu führen, dass wir eine harmonische Verbindung zu unserem eigenen Körper verlieren.

Die bewusste Wahrnehmung von Geräuschen, Aromen, Berührungen und Bewegungen kann uns in den gegenwärtigen Moment zurückholen und unser Körpergefühl stärken.

Ich möchte dich einladen bewusst in der nächsten Zeit deinen Sinnen mehr Beachtung.

Ich werde dir am Montag einen Sinn vorschlagen, denn wir bewusst gemeinsam wahrnehmen und nachfühlen, wie das Außen durch diesen Sinn zu deinem Inneren wird.

 

Wir beginnen mit dem Hörsinn:

Immer wenn du deine Aufmerksamkeit in deinen Körper lenkst und deinen Körper fühlst.

Nehme dir noch einen kurzen Moment Zeit, um bewusst die Geräusche wahrzunehmen, die dich umgeben oder die Stile die dich einhüllt. Höre in den Momenten der Stille deinen Atem.

Musik bewusst hören. Was spürst du, wenn du Musik – am besten unterschiedliche Musik- hörst? Was geschieht in deinem Körper, wenn du Musik hörst. Nehme die Unterschiede wahr.

 

Riechen

Ab heute richten wir unsere Aufmerksamkeit auf unseren Riechsinn.

Nehme bewusst die Gerüche um dich herum wahr. Sammle einige natürliche Duftquellen, wie Blumen, Kräuter, Gewürze oder ätherische Öle.

Rieche immer das Essen, bevor du es isst. Auch wenn du es schon gut kennst, wie zum Beispiel einen Apfel und doch rieche es bewusst.

Rieche bewusst dein Parfum, die du benutzt.

Achte auf die verschiedenen Aspekte des Duftes. Ist er blumig, frisch, würzig oder süß? Versuche, die einzelnen Komponenten oder Nuancen zu identifizieren, die du wahrnimmst.

Achte darauf, ob der Duft Erinnerungen oder Emotionen in dir hervorruft. Manchmal können bestimmte Düfte starke Gefühle oder Erinnerungen wecken.

 

Geschmacksinn

Für die nächsten Tage richten wir unsere Aufmerksamkeit auf den Geschmacksinn.

Um den Geschmacksinn zu aktivieren ist es empfehlenswert die Augen zu schließen.

Nehme das Essen bewusst wahr.

Hebe das Lebensmittel oder Getränk an deine Lippen, ohne es zu essen oder zu trinken. Lecke oder koste ganz leicht davon, um den Geschmack auf deiner Zunge zu spüren, aber schlucke noch nicht. Konzentriere dich darauf, welche Geschmacksrichtung (süß, sauer, bitter, salzig, umami) du wahrnimmst.

Falls du ein festes Lebensmittel hast, wie einen kleinen Bissen Schokolade oder eine Beere, kaue bewusst darauf, ohne es zu schlucken. Beachte die Veränderungen im Geschmack und die Freisetzung von Aromen. Wenn es ein Getränk ist, nimm einen kleinen Schluck und lasse den Geschmack auf deiner Zunge zirkulieren.

Achte darauf, ob du subtile Nuancen oder Untertöne des Geschmacks wahrnehmen kannst. Kannst du die verschiedenen Aromen oder Komplexitäten erkennen?

Schlucke das Lebensmittel oder Getränk bewusst herunter und spüre, wie es deine Kehle hinabgleitet. Beachte, wie der Geschmack nach dem Schlucken nachklingt.

Wiederhole diesen Vorgang mit den anderen Lebensmitteln oder Getränken, die du vorbereitet hast, und erkunde sie genauso achtsam wie zuvor.

Es jedes Essen, als würdest du es zum ersten Mal in deinem Leben probieren.